Herkunft und Geschichtliches
Der Biewer
1984 wurden in einem Wurf von zwei reinrassigen Yorkshire Terriern der Familie Biewer aus Hirschfeld Welpen geboren, deren Fell weiße Flecken hatte, was innerhalb der Rasse Yorkshire Terrier als Farbfehler gilt. Die Erstzüchter beschlossen, auf dieses Merkmal hin zu selektieren. Relativ rasch entstanden so in diesen Fellfarben phänotypisch stabile Hunde, die nach ihrem ersten Züchter benannt wurden. Die Rasse ist weder von der FCI noch vom deutschen Klub für Terrier (KfT) anerkannt.
Erscheinungsbild
Im Gegensatz zum Yorkshire Terrier ist der Biewer dreifarbig schwarz, gold und weiß. Die Farbverteilung sollte möglichst gleichmäßig auf dem Körper sein. Das Fell ist seidig, glatt und ohne Unterwolle. Das Haar reicht zu dreiviertel oder ganz auf den Boden und ist in der Mitte des Rückens gescheitelt. Der Biewer wiegt 1,8 bis maximal 3,6 kg und ist ca. 22 cm groß (die Größe ist im AKC-Rassestandard nicht beschrieben). Die Konturen sollten einen gut proportionierten, kompakten Körper zeigen, der trotzdem zierlich wirkt. Der Kopf ist recht klein, die Augen sind mittelgroß und glänzend. Die Ohren sind klein, v-förmig und werden aufrecht getragen. Seine Pfoten sind weiß. Seine Rute ist weiß oder schwarz-weiß, die Rutenspitze jedoch immer weiß.
Gesundheitliches
Abstammungsbedingt befinden sich im Genpool des Biewer Terriers Erbanlagen für die gleichen Erbkrankheiten, die beim Yorkshire Terrier vorkommen. Auch ist eine nekrotisierende Gehirnentzündung beschrieben. Die OFA listet Ergebnisse orthopädischer Untersuchungen von Hunden dieser Rasse.
Der Yorkshire Terrier
wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts von den ärmsten Schichten der nordenglischen Industriestädte in der Grafschaft Yorkshire gezüchtet. Die Aufgabe des Yorkshire Terriers war, in den Städten Ratten und Mäuse zu dezimieren, er wurde aber auch zur – illegalen – Jagd auf Kaninchen sowie als Wettobjekt im Rattenpit eingesetzt. Vermutlich wurde die Rasse durch Kreuzung mehrerer Rassen erzeugt, unter denen am häufigsten der Skye Terrier vertreten gewesen sein soll, eventuell unter Beteiligung des Maltesers.
Beschreibung
Der Yorkshire Terrier ist mit bis zu 3,2 kg Gewicht ein kleiner Gesellschaftshund. Typisch ist das feine, glänzende, lange, weder krause noch lockige Fell. Im FCI-Standard ist die Farbe folgendermaßen beschrieben:
„Dunkles Stahlblau (nicht Silberblau) erstreckt sich vom Hinterhauptbein bis zum Rutenansatz, keinesfalls vermischt mit falbfarbenem, bronzefarbenem oder dunklem Haar. Das Haarkleid an der Brust hat ein volles, helles Braun. Alle braunfarbenen Haare sind an der Wurzel dunkler als in der Mitte und werden zur Spitze hin noch heller“
Die Rute ist stark behaart und wird etwas über Rückenniveau getragen. Die kleinen V-förmigen Ohren werden aufrecht getragen, sind relativ hoch angesetzt und sollten nicht weit auseinander stehen. Die Läufe sind gerade, verschwinden aber fast unter der langen Behaarung.
Andere Fellfärbungen insbesondere das sehr selten auftretende Fehlen des stahlblauen Sattels oder Weißscheckung gelten innerhalb der Zucht des klassischen Yorkshireterriers als Fehlfarben.
Wesen
Obwohl er zu den kleinsten Hunden gehört, zeigt sich der Yorkshire Terrier meist selbstbewusst, lebhaft, wachsam und intelligent. Daher braucht er eine konsequente Führung. Er kann dann ein Begleit-/Gesellschaftshund, aber auch ein aufmerksamer Wachhund sein, der vor größeren Hunden und fremden Menschen nicht zurückschreckt.
Pflege, Haltung
Der Yorkshire Terrier wird gerne als Stadthund gehalten.
Das dünne Haar der Yorkshire Terrier bedarf besonderer Pflege, da es sonst leicht brüchig wird und seinen glänzenden Charakter verliert. Wegen der feinen Haarstruktur muss das Fell täglich gebürstet werden, damit keine Verfilzungen entstehen. Ein großer Vorteil des Yorkshire Terriers für viele Halter liegt darin, dass er keinen starken jahreszeitlich bedingten Haarwechsel hat. Bei Hundeausstellungen soll das Haar dem Rassestandard entsprechend lang sein. Die Hunde brauchen dann eine Haarspange, damit die Augen frei gehalten werden. Mit einem Haarschnitt, der denselben Zweck erfüllt, kann dem Hund das Tragen eines Haarschmucks erspart werden.
Gesundheit
Im Genpool der Yorkshire Terrier gibt es die Erbanlage zu einer genetisch bedingten Schwäche des Aufhängeapparates der Augenlinse und damit zu einer Linsenverlagerung, eventuell mit sekundärem Grünen Star. Zum Nachweis der Erbanlage für diese Augenerkrankung gibt es einen Gentest. Die erblich bedingte Progressive Retinaatrophie und der Trachealkollaps kommen ebenfalls vor. Auch die Neigung zur Luxation der Kniescheibe ist im Genpool der Rasse als Erbanlage vorhanden. Der erbliche Augenausfluss ist beim klassischen Yorkshire Terrier selten, aber sehr häufig bei den von ihm abstammenden anderen Farbschlägen.Beim jungen Yorkshire Terrier muss auf den Zahnwechsel geachtet werden, da manche Welpen persistierende Milcheckzähne haben.